Montag, 14. Oktober 2013

Arschlochkinder



Schon Michael Mittermeier ließ sich sehr erheiternd über selbige aus. Da sitzt man dann vor dem Fernseher, schaut dem hyperaktiv rumkaspernden Promi zu, wie er allerlei Macken dieser Kinder vorführt und denkt sich: Goth sei Dank wohnt hier keins in der Nähe.... Denkste!
Seit einiger Zeit wohnt auch eins hier im Haus. Ca. 8 Jahre alt, von Benehmen noch nicht mal ansatzweise was gehört, seine Verwandten munter terrorisierend. Lecker. Da ist einem schon peinlich, wenn man die Eltern an der Bushaltestelle grüßen muss. Die anderen Fahrgäste denken bestimmt: Na, die hat ja nen tollen Umgang. Nix da, ich bin nur gezwungenermaßen höflich. Man kann halt nicht aus seiner anerzogenen Haut. Wohlgemerkt, kein Migrantenkind, sondern "doitsch!"

Neueste Marotte: Seinen Aluroller munter scheppernd die Treppe zum Fahrstuhl hoch- bzw. runterziehen. Scheppernd. Laut. Andauernd. Immer wieder. Sämtliche Gegenstände in meinem Haushalt wurden schon von mir sinnend betrachtet, ihre Tauglichkeit als Mordwaffe betreffend. Alles irgendwie unbefriedigend. Hinterlässt alles Spuren. Schade.

Am Sonntag ging ich dann wie immer die Königin daselbst auf ihrer ersten Auskipprunde begleiten. Eigentlich braucht sie mich dazu nicht, aber da sie nur ein Rehpinscher ist, kommt sie ja nicht an die Klingel ran, damit ich ihr die Tür wieder aufmachen kann. Also geh ich halt mit. Als ich wieder zurück komme, begegnet mir an der Haustür wer? Richtig, das Arschlochkind, welches übrigens auf den wohlklingenden Namen "Anthonyyyyyy!" hört. Wahrscheinlich in der Geburtsurkunde schon mit einem Ausrufezeichen am Namensende registriert. Ich schließe die Haustür auf, das Blag fängt an, meinen Hund rumzukommandieren. Meine Aufforderung, den Hund in Ruhe zu lassen, wird mit einem renitenten Blick kommentiert. Im Fahrstuhl werde ich dann zugetextet mit irgendwelchem unverständlichen Geschwafel. Ich steige aus, das Gör bleibt drin. Hoffentlich stürzt der Fahrstuhl ab. Leider nicht, Mist.

Abends treffe ich das liebreizende Kind dann wieder im Treppenhaus, natürlich mit seinem laut scheppernden Roller. Die Akustik im Treppenhaus ist wirklich klasse, man hört jede einzelne Schraube an dem Ding jammervoll quietschen. Da meint doch dieser vorbildlich erzogene Junge zu mir:  "Du hast mich vorhin angemacht, wenn du das nochmal machst, mach ich dich fertig!" Ungläubiger Blick meinerseits, ich habe mich doch garantiert verhört. Ich meine, der ist Acht! Der kann kaum über den Tisch gucken! Mit einem Kopfschütteln gucke ich ihn an und meine nur: "Das heißt immer noch Sie und nicht Du!" 

Heute habe ich dann bei der Hunderunde nach einer passenden Mülltonne Ausschau gehalten. Rein damit mit dem Bengel und Deckel zu. Sehr verlockender Gedanke. Manchmal möchte ich zu gerne wieder im Mittelalter leben, wo man solchen reizenden Zeitgenossen einfach eine geschallert hat und Ruhe war. Gute alte Zeit....

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