Sonntag, 6. April 2014

Blogbattle #8: Katzen vs Hunde

Das Wort zum Sonntag, gesprochen von der Ehrwürdigen Mutter Claudia Karlsson, lautet diesmal Katzen contra Hunde.

Erstmal muss ich anmerken, dass es bei mir kein contra diesbezüglich gibt. Ich mag sowohl Katzen als auch Hunde, je verrückter, desto besser. Ausschlaggebend für meine Zuneigung ist der Charakter des Tieres. Da ich seit einigen Jahren mit einer Vertreterin der seltenen Spezies der Katzenhunde zusammenlebe, habe ich wohl in diesem Lebensabschnitt beides zum Preis von einem.

Das Lebensalter von beiden ist ziemlich gleich, also ist das auch keine "Entscheidungshilfe".

Wenn man sich einen Hund anschafft, wird man geliebt und verehrt. Schafft man sich eine Katze an, stellt man die nächsten Jahre seines Lebens in den Dienst derselben. Ein Hund, wenn man ihn ruft, kommt im Normalfall fröhlich angerannt und freut sich nen Keks. So sehr, dass beim Schwanzwedeln fast der Hintern abfällt. Ruft man eine Katze, wird man, wenn man Glück hat, mit einem Blick bedacht, der bedeutet: Ich habe Dein Angebot gehört, denke darüber nach und komme bei Bedarf darauf zurück. Wenn es sich lohnt. Vielleicht. 

Was die Haltungskosten angeht, haben finanziell gesehen, die Katzen die Nase vorn. Man muss keine Steuern für eine Katze zahlen, keinen Lehrgang bzw. Prüfung zur Haltungskompetenz machen. Hundebesitzer werden vom Staat gerne zur Kasse gebeten, die Fantasie der Obrigkeit kennt keine Grenzen, um noch irgendwelche Gelder aus den Hundebesitzern rauszuquetschen. Katzen dagegen kosten nur das Futter, und eventuelle Tierarztbesuche. Fusseln tun beide Arten, die Kosten für Fusselrollen bleiben sich also gleich. Einmalige Kosten hat man bei der Katze nur noch für Klo, Kratzbaum usw. 

Einen Hund muss man bei Wind und Wetter dreimal mindestens draußen auskippen, eine Katze hat dafür ihr eigenes Klo in der Wohnung. Dafür legen Hunde allerdings auch keine tödlichen Stinkbomben in den eigenen vier Wänden ab, sie erledigen das draußen. Ob Katzen mit dieser Art der Menschenquälerei in die Genfer Konvention aufgenommen gehören, ist noch umstritten. Ich bin definitiv dafür. (Viele Grüße an Nutte, die schon versucht hat, mich mit Giftgas umzubringen. Ich liebe dich trotzdem.) 

Wenn ein Hund einzieht, dann zieht er zu einem. Eine Katze zieht nicht ein, sie übernimmt das Revier. Da sie die Futterdosen mangels Daumen nicht alleine aufbekommt, darf man als Mensch großzügigerweise trotzdem wohnen bleiben. Vor einem Hund sind Dinge, die man außerhalb seiner Reichweite deponiert, relativ sicher. Eine Katze kommt überall hin, wenn sie das will. Auch auf die Gardinenstange. 

Der Kuschelfaktor: Die Tiere, die ich kenne oder kannte, waren alle kuschelig, egal ob Hund oder Katze. Bis auf Hannibal, allerdings ziemt es sich auch für einen Herrscher, der mit Elefanten die Alpen überquert, nicht, jeder dahergelaufenen Menschenperson schmeichelnd Kuscheleinheiten darzubieten. Zumal selbige Person auch noch die Frechheit besaß, bei Besuchen den heiligen Hannibal-Entspannungsstuhl zu besetzen. Dass ich noch lebe, liegt nur an der unermesslichen Großzügigkeit des Regenten. Danke nochmal dafür, Hannischweinchen. Ich werde dich nie vergessen!

Alles in allem kann ich wirklich nicht sagen, ob eine von beiden Arten "besser" ist. Ich denke, das liegt an der Vorliebe eines jeden selber. Ich mag beides, da ich aber ein Mensch bin, der sich vom Tier aussuchen lässt, anstatt sich ein Tier auszusuchen, hatte ich immer Hunde...

Gildo der Pudel: Ursprünglich der Hund meiner Urgroßmutter (daher auch der bescheuerte Name) war er mein erster Hund. Keiner mochte das "bissige Vieh", ich habe ihn geliebt und er mich. Seine Lieblingsbeschäftigung war das Erklimmen von Wäschebergen, die zum Bügeln in einem Sessel lagen. Wenn er dann oben war, klemmte er wie ein Affe auf dem Schleifstein auf dem wackeligen Haufen und sah höchst zufrieden aus. Lieblingsessen: Ungekochte Nudeln, rohe Kartoffeln und Salatgurke.

Asta die Spitzmischlingshündin: Ursprünglich der Hund von meinem damaligen Schwiegervater. Asta lief grundsätzlich ohne Leine, wartete beim Einkaufen vor der Ladentür, und wenn ihr das ganze zu lange dauerte, kam sie auch schon mal  rein und schaute nach, was wir denn da so lange machen. Sehr zur Erheiterung des Ladenpersonals. 

Rocky der Golden Retriever-Mischling: Ursprünglich der Hund von Bekannten von mir, Spitzname Bärchen. Er brummte sehr oft und gern wie ein selbiger, daher der Spitzname. Rocky war in seinem Herzen ein kleiner putziger Schoßhund, was er auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit demonstrierte, indem er sich auf meine Beine legte, wenn ich irgendwo saß. Die gefühlten 100 kg auf den Beinen auszuhalten, ist lediglich eine Trainingssache. Er fusselte fürchterlich, trotz ständigem Bürsten. Besonders bei Fellwechsel. Lieblingsessen: Alles.

Und nun im jetzigen Lebensabschnitt Sheila, die Rehpinscherin. Ursprünglich der Hund von der Tochter einer ehemaligen Arbeitskollegin, die mit dem kleinen Alphaweibchen hoffnungslos überfordert war. Sheila hat in ihrem ersten Lebensjahr viele Misshandlungen erdulden müssen, so wurde sie vom Freund der Besitzerin gegen die Wand geschmissen, weil sie nervte. Oder unter die eiskalte Dusche gestellt, weil sie in die Wohnung gemacht hatte. Sheila wurde im Welpenalter von Katzen aufgezogen und hat daher einige kätzische Eigenarten, die ich einfach nur äußerst liebenswert finde. Sie putzt sich wie eine Katze, sie versucht, wie eine zu maunzen, was urkomisch ist, und sie grunzt manchmal wie ein Meerschweinchen. Hundertprozentig stubenrein ist sie leider nie geworden, vielleicht sollte ich ihr ein Katzenklo kaufen. Wir lieben uns trotzdem. Lieblingsorte: Alles, wo Menschen unter einer Decke liegen. Da liegt sie dann sofort mit drunter. Ansonsten wird sich so lange beschwert, bis der Mensch sich zudeckt, damit sie es gemütlich hat. Auch bei 30 Grad im Schatten. Schwitz. Wenn ich abends schlafen gehe, wird sich erstmal in mein Gesicht geschmissen, und dann muss ich sie ausgiebig kraulen. Da besteht sie drauf als Königin von allen. Lieblingsessen: Alles, was Menschen essen, außer Möhren, die sind nicht so toll.

Mit diesem Gedenken an meine tierischen Freunde und Begleiter möchte ich schließen. Es geht eigentlich nicht darum, ob es ein Hund oder eine Katze ist, es geht um gegenseitige Zuneigung und Streicheleinheiten für die Seele. Von beiden, Mensch und Tier.

In diesem Sinne: 

Menschen-Essen! 

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